Wasserfilter DIY – Baue dir deinen eigenen ultimativen Wasserfilter

Wasserfilter

Solltest du irgendwann einmal zufällig auf einer abgelegenen, einsamen Insel stranden, dann erinnere dich an diesen Blog-Beitrag zurück. Denn heute erfährst du ein paar Backgroundinfos zur Wasserfilterung und wir bauen zusammen deinen eigenen Wasserfilter.

Dieser ist kinderleicht herzustellen und wirklich easy zusammenzubauen, das verspreche ich dir. Also setzt dich ins Auto und fahre in den nächsten Baumarkt…. Nee Quatsch, Spaß beiseite. Du findest alle Utensilien in deiner näheren Umgebung oder eben auf der einsamen Insel. Nun baue dir, an einem schönen sonnigen Tag, deine eigene, mobile Trinkwasseraufbereitungsanlage. Ich habe meine Kids geschnappt und mit Ihnen zusammen einen selbstgemachten “Travelbuddy” gebaut.

Lasst uns jetzt aber anfangen!

Kleiner Rückblick zur Geschichte des Wasserfilters: 

Schon gewusst: Auch vor über 2000 Jahren filterten Menschen ihr Trinkwasser. Sie füllten Wasser in eine Schüssel aus Kupfer. Diese wurde in die Sonne gestellt und dazu kam ein Stück Holzkohle. Warum das? Ganz einfach und kurz erklärt: Kupfer hat eine antibakterielle Wirkung. Die Sonne tötet mit Ihren UV-Strahlen Viren ab und die Holzkohle absorbiert ungewollte Inhalte wie Chlor, Pestizide, Geruchs- sowie Geschmacksstoffe und Bakterien (wobei es davon wahrscheinlich damals noch nicht alles gab). Auch bei Seefahrten wurden früher die Fässer des Wasservorrates innen angekohlt, um das Trinkwasser länger frisch und sauber zu halten. 

Wissenswertes zum Filter:

Die fünf Schichten unseres selbstgebauten Filters bestehen aus den folgenden Materialen: 

Die größeren Kieselsteine:

Als gröbster Filter dienen Kieselsteine um zum Beispiel kleinere Blätter aus dem Wasser zu fischen. Dazu sind rauere Steine besser geeignet, weil an glatten Oberflächen weniger Schmutz haften bleibt.

Der Kies:

Etwas feiner dagegen ist der Kies. Dieser filtert Feststoffe bis zu 1 mm heraus. An dem kommen z.B. auch keine toten Insekten vorbei.

Der Sand:

Im Sand bleiben feinere Algen und kleinere Schmutzpartikel, sowie Schwebeteilchen hängen. Optimal wäre mehrfach gesiebter und gereinigter Sand, aber auf der einsamen Insel funktioniert es auch mit dem Sand vom Strand.

Die Holzkohle / Aktivkohle:

Das Herzstück des Filters ist die (Aktiv)kohle. Am besten eignet sich für deinen Selfmade-Filter hierzu Buchenholz. Um die Aktivkohle zu aktivieren, muss sie vorher sehr stark erhitzt werden. Durch diesen Vorgang entsteht aus der Holzkohle die Aktivkohle. Diese bindet wegen ihrer sehr großen und porösen Oberfläche sogar winzige Bakterien. Gepresst hat ein 1 qcm großer Würfel Aktivkohleblock eine Oberfläche von einem Fußballplatz. Wahnsinn oder?

Der Stoff:

Hier kannst du wirklich alles nehmen was nach Stoff aussieht. Ganz egal was. Er verhindert einfach, dass keine Kohle in dein frisch gefiltertes Wasser gelangt.

Der Aufbau des Filters

Mach dich nun auf die Suche nach den folgenden Utensilien:

Größere Kieselsteine, Kies, Sand, Holz, Feuerzeug, ein Stück Stoff und einen trichterförmigen Behälter

Ja das ist wirklich alles. Das schwierigste ist wahrscheinlich einen geeigneten Behälter zu finden. Wenn möglich benutze bitte keine Plastikflasche, die sind Teil des Problems und nicht der Lösung. Die hast du nämlich schon weitestgehend aus dem Alltag verbannt. Stimmts? Natürlich geht in der Not (auf der einsamen Insel) auch eine Plastikflasche. Ich habe von meinem Nachbarn eine Plastikflasche bekommen und sie zu einer Filteranlage upgecycelt. Hast du einen Glasschneider, eignet sich am besten eine Glasflasche (1 Liter). An dieser schneidest du den Boden ab, und schon ist dein trichterförmiger Behälter fertig. Danach verbrennst du das Buchenholz. Das Feuer kannst du natürlich noch für ein leckeres Stockbrot nutzen, das kommt immer gut an.
(Link: Stockbrot – schnelles Grundrezept | Einfach Backen).
So, nun besorgst du dir ein Stück Stoff. Das kann von einem alten T-Shirt bis Mullbinden aus dem Erste-Hilfe-Koffer wirklich alles sein. Diese Stoffreste drückst du unten in den Flaschenhals. 2 – 3 Lagen sollten dafür ausreichend sein. Zwischen zwei großen Steinen zermahlst du nun die Holzkohle (auch die weiße Kohle) zu einem Pulver. Aber vorher bitte unbedingt abkühlen lassen. Danach füllst du 2 bis 3 cm mit dem Pulver über die Stoffschicht. Anschießend füllst du ebenfalls 2-3 cm mit feinem Sand auf. Das Gleiche wiederholst du mit dem Kies und zum Abschluss kommt eine Schicht der größeren Kieselsteine. Hast du nun alles aufeinander aufgestockt ist deine Trinkwasserfilteranlage schon fertig.

Machst du die einzelnen Schichten dicker, steigert das natürlich die Filterleistung, dadurch sinkt aber logischerweise auch die Durchflussmenge. Hier musst du die für dich optimale Schichtdicke herausfinden.
Aber mit den 2-3 cm filterst du schon ganz ordentlich. Der Filter ist maximal fünf Tage zu gebrauchen, danach solltest du die einzelnen Schichten unbedingt austauschen.

Hier ist der Wasserfilter noch einmal grafisch dargestellt:

Obere Öffnung:

Oben brauchst du natürlich Platz für das kontaminierte Wasser, das gefiltert werden soll.

Größere Kieselsteine:

Filtert: Feststoffe bis zu einem Millimeter Größe

Kies:

Filtert: Feststoffe von mm bis Mikro Größe

Sand:

Filtert: Ebenfalls Feststoffe von mm bis nano Größe

Holzkohle:

Reduziert: Pestizide, Chlor, Bakterien, Medikamentenrückstände, Geschmacksstoffe und Viren bis zu einer bestimmten Größe

Stoff:

Dieser verhindert, dass die Kohle in dein gefiltertes Wasser dringt.

Untere Öfnnung:

Hier tropft das gefilterte Trinkwasser nach ca. 5 Minuten heraus. Ist der Filter erst einmal mit Wasser gesättigt, tropft das Trinkwasser natürlich etwas schneller.

Ist dir das zu viel DO IT YOURSELF?

Willst du dir keinen Filter bauen, dann musst du dir einen Travelbuddy klauen.
Okay, besser kaufen.
Ich habe leider keinen besseren Reim gefunden. Du bist besser im Reimen?
Dann setze deine Ideen unter diesen Beitrag. Da kannst du uns gerne inspirieren.

Registriere dich gerne kostenlos und unverbindlich zu unserem elektronischen Briefchen und bleibe up to date! Der Travelbuddy ist ab Sommer 2021 für jeden erhältlich.

Hier geht´s zum Travelbuddy!

Trinkwasser finden – Wasser gewinnen: Was darf ich filtern? Was darf ich auf keinen Fall filtern?

Kurze Hintergrund-Info: Die Erdoberfläche setzt sich aus nur 30 % Landmassen und rund 70 % Wasser zusammen. Von diesen 70 % Wasser sind jedoch unglaubliche 97 % Salzwasser und nur 3 % Süßwasser. Zwei Drittel dieses Süßwassers sind in gefrorener Form an Süd -und Nordpol zu finden. Also ist theoretisch nur 1 % des gesamten Wasseranteils auf der Erde trinkbar. Dazu kommt, dass das Wasser in vielen bewohnten Gebieten der Erde leider verschmutzt ist. Das Wasser aus abgelegenen Weihern, Tümpeln und Bächen, oder aber auch aus glasklaren Bergseen, kann nicht einfach unbehandelt getrunken werden. Oft sind Schwebstoffe und Mikroorganismen mit dem bloßen Auge gar nicht erkennbar.

Aber wie finde ich das perfekte Wasser meines Vertrauens? Folgende Regeln helfen dir dabei:

  Filtere niemals Salzwasser. Der Filter ist grundsätzlich für Süßwasser ausgelegt.

  Filtere niemals Wasser aus stehenden Gewässern, wie zum Beispiel aus Tümpeln, Mooren, Sümpfen oder Teichen. Diese sind sehr oft Herde für Viren, Bakterien, Schwermetalle, Schwebstoffe oder Ähnliches.

   Verlasse dich auf dein Bauchgefühl, auf deine Intuition.… Heißt? Erscheint dir das Wasser von seinem äußerlichen Erscheinungsbild dreckig, schlammig oder schaumig, lass die Finger bzw. den Filter weg.

   Filtere niemals Wasser mit starker Verschmutzung, etwa durch Industrieabfälle, radioaktive Substanzen, Quecksilber und/oder Blaualgen.

   Schau dich vorher um. Liegt ein toter Kadaver am Ufer des Wassers oder sind Fäkalien von Tieren am Rand der Wasserstelle? Lass auch dort lieber die Finger weg.

   Erst riechen dann Trinken. Riecht es schon sehr muffig, modrig oder faul, dann such dir lieber eine andere Wassertränke.

Um einfacher Flüsse, Bäche, Seen und Co zu finden, lege ich euch die App „Outdooractive“ (Link: outdooractive.com • Europas größte Outdoor-Plattform) nahe. In dieser sind nahezu alle Wasserstellen geografisch aufgezeichnet und via GPS super leicht finden.

Eine kleine Fotogalerie unseres selbstgebauten Wasserfilters:

Weitere Infos findest Du unter: 

Mehr als eine Edelstahl Trinkflasche | Mameka Travelbuddy 

 

Quellen:
https://www.filterzentrale.com/
https://www.sueddeutsche.de/
https://www.FOCUS.de
Wasserfilter Selbstbau – Wasserquellen finden – Filterarten für Notfälle, Survival – YouTube
https://ousuca.com/

 

Die MAMEKA GmbH und ihre Gesellschafter haften nicht für Schäden, die durch die unsachgemäße Anwendung entstehen und oder entstanden sind.

Unterstütze uns in unserer Arbeit und folge uns auf Instagram und/oder Facebook. Wir freuen uns auf dich!

Dir hat der Blog-Beitrag gefallen und du warst fleißig, dann sende uns via Instagram, Facebook oder einfach per E-Mail ein Bild deines Wasserfilters zu!
Teile es auch gerne mit deinen Freunden:

2 Meinungen zu “Wasserfilter DIY – Baue dir deinen eigenen ultimativen Wasserfilter

  1. Melissa Motz sagt:

    Also wir hätten da mal ein Reimchen…
    Willst du aus der Quelle saufen, muss die Kohle zu dem Haufen 🙂

    Interessanter Beitrag….Falls wir mal stranden wissen wir bescheid!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert